Was ist eigentlich Square-Dance?

 

Square Dance ist ein Volkstanz, der in den USA entstanden ist. Dies gilt insbesondere für den modernen Square Dance, denn die eigentlichen Wurzeln dieser Tanzform liegen in Europa, insbesondere in Frankreich und in Großbritannien. Die verschiedenen Bewegungen, die im Square Dance benutzt werden, basieren auf traditionellen Volkstänzen der verschiedenen Völker, die in die USA ausgewandert sind. Einige dieser Tänze sind Morris Dance, English Country Dance und die Quadrille. Square Dance wird von vielen Menschen in aller Welt getanzt. Nach Deutschland wurde der Square Dance durch die Amerikaner nach dem Zweiten Weltkrieg gebracht.

Jeweils vier Tanzpaare stehen sich in einem Quadrat (daher Square Dance) gegenüber und führen zur Musik Bewegungen oder Figurenfolgen aus, die durch Ansagen (Calls) von einem Caller (Ausrufer) in gesprochener oder gesungener Form vorgegeben werden. Damit sich die Tänzer auch richtig angesprochen fühlen, werden die Paare bezeichnet: Die an der Seite stehenden Paare (vom Caller aus gesehen) heißen SIDES, die anderen Paare HEADS. Die HEADS haben also die gleiche oder die entgegensetze Blickrichtung wie der Caller. Die Ansagen, 'Calls', werden vom 'Caller' zu einem Tanz zusammengefügt. Sie sind weltweit in englischer Sprache und genormt. So kann ein Tänzer aus Deutschland jederzeit mit Tänzern aus den USA, Japan, Dänemark oder anderen Ländern ohne Schwierigkeiten zusammen tanzen.

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Square Dance:

Traditioneller Square Dance
Western Square Dance auch "Modern Western Square Dance", "Contemporary Western Square Dance", oder "Modern American Square Dance" genannt. Western Square Dance wird weltweit getanzt. Es ist der Volkstanz der USA.
Der traditionelle und der moderne Western Square Dance haben eine Anzahl von Calls gemeinsam, aber es gibt normalerweise kleine Unterschiede bezüglich der Art und Weise, wie sie ausgeführt werden.

Als Beispiel: Der "Allemande Left" wird traditionsgemäß durchgeführt, indem man sich mit einem anderen Tänzer die linke Hand gibt, sich leicht zurücklehnt und um den zentralen Punkt der gefassten Hände herumgeht. Beim Western- und beim Modern Square Dance wird der Griff so geändert, dass jeweils der linke Unterarm des anderen Tänzers gegriffen und sich nicht zurückgelehnt wird. Diese Änderung macht es einfacher, die Figur zu tanzen und in eine lange Sequenz von Calls einzubinden.
Der traditionelle Square Dance hat 40 bis 50 Figuren und jeder Tanz wird erklärt, bevor er getanzt wird. Die Figurensequenz je Tanz ist fest vorgegeben. Es gibt eine Liste mit einigen Beispielen von Figuren unter w:Contradance. Beim Tanzen geht es darum, dass die Tänzer sich wohlfühlen und (in gewissen Grenzen) auch Fehler machen dürfen, und diese Fehler können manchmal den Spaß am Tanzen noch erhöhen.

 

Western- und Modern Square Dance
Beim Western- und Modern Square Dance gibt es verschiedene Schwierigkeitsstufen von Figuren. Im 'Mainstream Program' sind 69 Basisfiguren definiert. Auf diesem Grundprogramm basieren die höheren Programme (Plus, A/Advanced und C/Challenged). Die Tänzer sollten die Figuren beherrschen und sicher ausführen können. Der Reiz bei dieser Form des Square Dance liegt darin, dass der Caller die Tänzer durch immer neue, sich ändernde Choreographien herausfordert und überrascht. Kein Tanz gleicht dem anderen und die Tänzer müssen keine Figurensequenzen auswendig lernen.

Ein "Call" besteht aus dem Namen einer Tanzfigur, der Phrase, die vom Caller verwendet wird, um den Tänzern mitzuteilen, welche Figur sie tanzen sollen - die Tänzer führen dann diese Figuren aus.

Im modernen Square Dance erfordert das Tanzen eines Calls eine spezifische Anzahl von Takten; normalerweise 4-32, je nach Figur. Das Timing der Calls wird dem Rhythmus und der Melodie der Musik angepasst. Ein guter Caller entwickelt dabei eine flüssige, gut zu tanzende Choreographie ("Bodyflow") und passt seine Calls der Musik an.

Die Musik der zwei Formen unterscheidet sich ebenfalls. Im traditionellen Square Dance ist die Musik traditionelle "Country Dance"-Musik: Irish Jigs und Reels zum größten Teil, sowie Volksmusik aus Québec (Kanada), England, Schottland und andere Ländern. Die Musik wird fast immer durch eine traditionelle Tanzmusikband gespielt. Im Western- und Modern Square Dance ist die Musik eine Mischung vieler Arten, alles von Pop bis zur traditionellen und modernen Country- und Westernmusik, Broadway Musicals, Schlager, usw. Die Beats sind allerdings meist schneller. Die Musik wird vorwiegend von Tonträgern wie Schallplatten, neuerdings aber auch vom Minidisk-Player, Laptop oder MP3-Player abgespielt.

Ein anderer Name für den traditionellen Square Dance ist Quadrille. Er bzw. sie stammt ursprünglich aus der adeligen Gesellschaft Englands.

Verwandte Tanzarten

Round Dance ist eine Kombination aus Gesellschaftstanz und Square Dance. Er wird paarweise auf einer großen Kreisbahn getanzt; die Figuren und Rhythmen kommen aus dem Gesellschaftstanz (Walzer, Rumba, ...), die Art der Ansage der Figuren ist wie beim Square Dance. Der Ansager wird hier als Cuer bezeichnet.
Clogging ist eine andere Art des Stepptanz. Es wird einzeln oder in Formationen getanzt.
Contradance = Contra Dance, auch "Contra" ist ähnlich wie Square Dance; die Tanzpaare bilden jedoch kein Quadrat sondern zwei lange Reihen mit mehr als vier Paaren, die sich gegenüberstehen.
Square Dancer können häufig auch Round Dance, Clogging oder Contra Dance tanzen. Auf Square Dance-Veranstaltungen, sogenannten "Specials", wird häufig Square- und Round Dance im Wechsel angeboten. Dies dann im Verhältnis 2:1 oder 3:1, also 2 Square Dance-Tips und ein Round Dance-Tip. Ein Square Dance-Tip ist ein "Pattern"(gesprochen, Ablauf und Dauer abhängig vom Caller) und ein "Singing Call"(gesungen, fester Ablauf), ein Round Dance-Tip sind 2-3 Tänze Round Dance, pro Tanz ca, 2-3 Min. Auf noch größeren Specials, den Festivals und den Jamborees, wird sogar Square, Round und Clogging parallel angeboten.

(Quelle: wikipedia)